Für meine Freundin habe ich zu Weihnachten eine Mondlampe gebaut. Ihr kennt diese Lampen sicher aus dem Internet. Let me google that for you.

Die Dinger sind schick, aber ich mag die Halterung nicht und find auch Batterien nicht so geil. Also habe ich eine kleines Nest gestaltet und eine Version mit Kabel gebastelt. Innen ist eine $ Smarte Wifi Glühbirne $, die mit meinem Smarthome System harmoniert im E14 Sockel.

Hab das zum Spaß mal gerendert. (across-design) mit der original STL-Datei!

Das Nest besteht aus drei Holzstäben mit 18mm durchmesser, der Mond hat 18 cm im Durchmesser. Der 3D-Druck hat 36h gedauert.

Doch ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Vorgehen

Es gibt verschiedene Wege die Datei zum 3D-Drucken zu erstellen. Wir könnten eine Software wie Blender nehmen und mit einer Displacementmap einen Zylinder zum Mond verformen und diese Form dann als STL speichern. Dazu brauchen wir eine Map des Mondes. Diese Daten sind zum Glück frei im Netz verfügbar.

Its Litho

Der einfachere Weg ist aber die Website itslitho.com. Hier gibt es einen schönen Lithophane Maker, den ich auch für die Europa Lampe genutzt habe. Zwar hatte ich meine Heightmap schon vorbereitet, jedoch haben die Anbieter bereits einen Mond in den Beispieldateien. Diese findet ihr oben rechts unter Profiles.

Links gibt es ein paar Einstellungen. Beim 3D-Druck von Lithopanes ist es wichtig, dass die Datei nicht zu groß wird, damit der Slicer noch damit klar kommt.

Wir können nun den Durchmesser und die Dicken verändern. (Bei mir 180 mm, der Rest bleibt auf Standard). Die Seite sieht außerdem direkt eine Öffnung für die Lampe vor. Hier habe ich mir ausgerechnet welchen Winkel ich brauche, damit meine E14 Lampe hindurchpasst und den Frame auf None gesellt. Ich klebe hier später einen Adapter ein, damit ich meine Fassung befestigen kann.

Besonders wichtig für die Dateigröße ist die Auflösung (mm per Pixel) unter dem Reiter Quality Options. Da ich ohnehin nur auf 0,2mm Schichtdicke drucken wollte, habe ich hier den Wert übernommen. Dann können wir datei herunterladen (Button unten rechts)

Slicen

Der nächste Schritt ist wichtig! Die Datei braucht Support, damit wir oben keine Einfallstelle bekommen. Denn wir wollen von Innen mit einer Lampe herausleuchten, da ist die Qualität auch auf der Innenseite wichtig. Ich nutze folgende Einstellungen:

  • Layer Height: 0.2 mm
  • Top/Bottom Pattern: Concentric
  • Bottom Pattern Initial Layer: Lines
  • Infill: 100%
  • Support Placement: Touching Buildplate
  • Support Overhang: 80°
  • Support Pattern: Triangles
  • Support Z Distance: 0.3 mm
  • Support X/Y Distance: 1 mm
  • Enable Support Interface: Yes
  • Build Plate Adhesion Type: Raft
  • Raft Air Gap: 0.3 mm
  • Initial Layer Z Overlap: 0.1 mm
  • Raft Top Layers: 3

So bekommt man auch den langen Support in der Mitte einfach heraus.

Als ich den Druck gesehen habe, hatte ich nicht die höchste Erwartung an das Bild wenn es leuchtet, doch ich bin sehr positiv überrascht worden.

Die Halterung

Für mein „Nest“ habe ich einen 1m langen Rundstab aus dem Baumarkt auf 18cm lange Stücke zugesägt (entspricht dem Durchmesser der Kugel). Diese sollten sich gegenseitig Stützen, ähnlich wie ein Dreibein, nur flach. Dazu habe ich in einem gewissen Abstand zum Ende ein paar Löcher gebohrt und dort Dübel eingesetzt.

Elektrik

Die Elektrik besteht aus einem Stecker mit integriertem Schalter, 2m Textilkabel und einer einfachen Fassung. Das Kabel wird abisoliert, wer möchte kann Stecker auf Crimpen oder die Enden mit Lötzinn bearbeiten, im zweifel geht es aber auch Ohne. Die Adern werden entsprechend der Kennzeichnung eingeschraubt, die Zugentlastung angebracht und dann kommt der Deckel wieder drauf. Ähnlich bei der Fassung.

Dann könnt ihr eure Lampe der Wahl einbauen. Meine kann zwischen Warm und Kaltweiß gesteuert werden und ist von Lepro. Leider konnte ich diese nicht mit Tuya-Convert flashen.

Man sieht noch ein paar Rillen, aber auf 0,1 mm war mir einfach zu krass. Hier habe ich die Halterung Testweise mal überkopf, ist aber nicht so schön. Man erkennt hier aber gut die Details. Ziemlich cool.

Update: Mittlerweile sind die Teile so § günstig bei Amazon §, dass der Stress sich kaum lohnt.

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3 Kommentare

Hallo Daniel,

ich habe mich auch mit Mondlampen beschäftigt und habe gerade selbst eine gedruckt in 200mm Durchmesser. Dein Beitrag hat mir dabei sehr geholfen. Danke dafür.

Ein Hinweis. Die Rillen haben nichts mit der Schichthöhe zu tun. Das sind Stellen an denen zu wenig Filament extrudiert wurde. Ich habe auch einen Anycubic und ich hatte das Problem mit dem Rillen auch ständig, bis ich den Druckkopf auf Direktextrusion umgebaut habe.

Noch eine Frage. Ich habe genau wie du geplant eine E14 LED einzusetzen Habe ich mir bei dir abgeschaut 😉 Ich habe aber gelesen dass diese LED Birnen viel Kühlung brauchen und nicht in geschlossenen Lampenschirmen eingesetzt werden sollen, da sie sonst einen frühen Hitzetod erleiden. Und ich habe gemerkt dass sie auch ziemlich warm werden. Was hast du bei Deiner Mondlampe für Erfahrungen gemacht? Gehen die E14 LED Lampen schneller kaputt?

Ich würde mich über Deine Antwort freuen.

Grüße,
Ralf

Moin Ralf,
das mit dem Direktdrive ist ein interessanter Hinweis. Hast du selbst was konstruiert oder gibt es was gescheites auf Thingiverse o.ä.?
Also seit Bau ist noch die gleiche E14 drin. Wir haben die Leuchte eigentlich jeden Abend im Betrieb, jetzt nicht Stundenlang aber jetzt auch nicht nur 5 Minuten.
Bisher gab es keine Probleme. Ich kann auch alles noch entspannt anfassen.

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