Rio de Janeiro

Im Februar 2020 war ich für knapp vier Wochen in Brasilien unterwegs. Die meiste Zeit davon war ich in Rio de Janeiro, da der Grund für die Reise eine Hochzeit war. Der Bräutigam hat extra ein Wochenende vor Karneval gewählt, damit er mit der ganzen Familie feiern kann.

Vorwort

Im Februar 2020 war ich für knapp vier Wochen in Brasilien unterwegs. Die meiste Zeit davon war ich in Rio de Janeiro, da der Grund für die Reise eine Hochzeit war. Der Bräutigam hat extra ein Wochenende vor Karneval gewählt, damit er mit der ganzen Familie feiern kann.

Party Hard war also mehr oder weniger die ganze Reise über angesagt, da Brasilien ja auch für seinen Caipirinha bekannt ist. Den gibt es dort verdammt günstig und er schmeckt auch verdammt lecker.

Die ersten zehn Tage war ich alleine mit Jan unterwegs, der Rest der Sippe ist dann später dazu gekommen.

Tag 0: Anfahrt

Gebucht haben wir die Flüge schon voriges Jahr, früh genug damit es schön günstig ist. Und nochmal günstiger war es, von Hamburg aus mit Umstieg in Amsterdam zu Reisen. Irgendwie sind wir auf die glorreiche Idee gekommen, wenn wir schon mal dort sind, direkt 16 Stunden Aufenthalt einzuplanen, damit wir noch feiern gehen können. Gesagt – getan.

Wir sind also aus Oldenburg ca. drei oder vier Stunden mit der Bahn in die falsche Richtung (also entgegengesetzt zu Amsterdam) gefahren, um dann von Hamburg aus, genau entlang dieser Strecke, wieder zurück zu fliegen. Nach drei Stunden am Flughafen waren wir dann nur 45 Minuten in der Luft und dann hatten wir unsere 16 Stunden in Amsterdam.

Also kurze Zusammenfassung: Reise Oldenburg – Amsterdam über Hamburg ca. 7h anstatt 3. Naja, war ja günstiger.

Hat sich aber wirklich gelohnt. Ich war vorher noch nie in der Stadt.
Wir sind dann erstmal mit der gratis Fähre rüber zu A’DAM Lookout gefahren und haben uns dort einen Cocktail (Premium Entry) gegönnt und noch kurz die Dachterasse ausgenutzt. Das Licht war der Hammer da die Sonne langsam untergegangen ist. Oben gibt es eine Schaukel über die Kante des Gebäudes, aber der ganze Turm ist eh schon überteuert und wir hatten beide keine Lust dafür anzustehen.

Amsterdam
Abendsonne von der Fähre aus.

Vom Aussichtsturm aus sind wir wieder zurück zum Bahnhof gegangen, also mit der Fähre zurück. Dort haben wir dann unser Handgepäck nochmal in ein Schließfach gepackt und sind dann erstmal Jans Telefonliste durchgegangen. Der Typ kennt echt überall irgendwelche Leute. Wir sind dann in einer Pizzeria in der nähe abgestiegen und natürlich sitzen andere Deutsche neben uns. Die sind überall.

Nach dem Essen ging es dann zum Kiosk: Bier und Snacks besorgen und dann zu seinem Buddy. In dessen Wohnung war dann ein bisschen vorglühen angesagt. Danach Kneipe, um drei Uhr besoffen für drei Stunden ins Bett. Live Choices….

Wir haben dann mit dem letzten bisschen Akku im Handy noch ein Uber bekommen, sind so zum Hbf gefahren, haben unseren Stuff eingesackt und dann im Zug (etwa 11 € kostet die Fahrt Hbf- Airport One Way) noch kurz gepennt. Dann wieder das Spiel am Flughafen (Sicherheitscheck) und im Flieger dann direkt wieder schlafen. So kann man den Jetlag auch umschiffen. Das Essen war tatsächlich auch gar nicht so schlecht. Danke KLM.

Ausblick vom A’DAM Lookout

Fast Forward: Etwa Zwölf Stunden später sind wir in Rio GIG gelandet. Gerd (Bräutigam, ältester Bruder und Grund für das Reiseziel) wollte uns abholen, hat aber den falschen Bus genommen und ist laut eigenen Angaben mit ganz vielen Junkies als großer weißer Gringo gefahren und hatte Angst.

In der Wartezeit haben wir gelernt dass es Schuheputzer am Flughafen gibt, die zwar Englisch können aber No nicht gelernt haben, dass die Entscheidung zumindest Obenrum in Zwiebeltechnik (Europa 0 – 6°C, Brasilien 36°C) sehr gut war und dass es in Rio auch regen gibt, der aber nicht so unangenehm wie in Deutschland ist.

Dann ging es weiter mit Uber ins erste AirBnB. Im Flughafen GIG gibt es extra Uber-Pick-Up-Plätze. Da mussten wir erstmal etwas suchen. Das AirBnB war in Copacabana, kennt man. Stellte sich aber als Rentnerspielplatz heraus. Egal. Es war abends, wir sind dann Pizza essen gegangen. War geil.

Dann ins Bett. Rio kühlt nachts nicht ab. Schlafen heißt schwitzen. Wachsein aber auch. Brasilianer duschen angeblich manchmal fünf mal am Tag (Aussage aus erster Hand).

Ich muss noch erwähnen das Gerd und Joyce uns im Vorfeld ständig Videos von Raubüberfällen und Schießereien aus Rio geschickt haben und uns heftig Gebrainwashed anreisen lassen haben.

Tag 1: Copacabana

Alleine wollten wir also erstmal nicht irgendwo rumlaufen. Copacabana ist aber ganz schön, wir haben dicht am Strand gewohnt und unsere erste Amtshandlung war dann etwas zu Arbeiten, den ganzen Vormittag. Jan hat irgendwie ganz viel Kram gelöscht und während er mit Herzattacken kämpfte habe ich den IT-Guy gemacht und alles wieder repariert.

Dann sind wir zum Strand gelaufen, auf den Schock erstmal einen Caipi. Haben wir überhaupt schon was gegessen?! Es gab Pizzareste vom Vortag. Empfehlung: Die Pizza mit dem Käse im Rand und Paprika und Ei drauf – Portugesa hieß sie glaube ich.

Wir hatten direkt Sonne, obwohl der Wetterbericht gesagt hat es gibt die nächsten Tage nur Wetter wie zuhause. Man soll ja Gastgeschenke mitbringen. Gerngeschehen. 🙂

Jan und Caipi-Guy – Eine Freundschaft beginnt.

Dann sind wir zum C&A gegangen und haben erstmal bisschen Sommerklamotte gekauft. War bei Jan auch echt nötig, wie man an seinem Stil auf dem Bild oben erkennt.

Wir haben dann auch den Plan geschmiedet jeden Tag in Rio bei dem Kollegen mindestens einen Caipi zu trinken und er unsere Namen am Ende kennen soll und schon zwei Caipis für uns macht wenn wir aus der Gasse auf ihn zu kommen. Spoiler: Hat nicht geklappt.

Ich bin gar nicht mehr sicher was wir dann noch gemacht haben an dem Tag. Wenn es mir wieder einfällt werde ich es ergänzen.

Tag 2: Catete

Der zweite Tag begann weitestgehend so wie der Tag davor. Wir haben ausgeschlafen und sind dann kurz auf Nahrungssuche gegangen. Dann sind wir wieder zum Strand gegangen und haben irgendwie die Stunden verbummelt.

Wir waren für den Abend mit Joice und Gerd in Catete verabredet. Als Gerd auf seiner Weltreise in Rio angekommen ist, ist er da erstmal für 1,5 Jahre (!) hängen geblieben. In dieser Zeit hat er im Maze gewohnt, einem echt beeindruckendem Projekt von Bob Nadkarni, einem Engländer, der vor mehr als 40 Jahren in Rio gestrandet ist (Ein Muster?). Das Maze ist ein Hostel und Jazzclub im Favela von Catete. Leider wurde der Betrieb eingestellt, da es ein paar Streitigkeiten um Bausubstanz etc. gibt. Vom Hügel aus hat man einen atemberaubenden Blick über Rio und den Flamengo-Beach. Daher ist es wohl ein Interesse der Stadtverwaltung dort Hotels zu bauen und das Favela zu gentrifizieren.

Wer Bob unterstützen möchte kann das hier tun.
Schaut euch auf jedenfall die Fotos vom Maze an!

Wir sind dann mit der U-Bahn in die Nähe von Catete gefahren. Der öffentliche Nahverkehr in Rio ist ein Abenteuer für sich. Die Leute quetschen sich extrem dicht in die Wagons. Es gibt angeblich sehr viel Taschendiebstahl in der U-Bahn und ich habe auch ein Video von einer Schießerei mit der Polizei in einer der Stationen gesehen.

Pro Tip: FlipFlops sind generell geil in Rio, aber nicht in der U-Bahn.

Dort angekommen ging es mit einem kleinen Sammeltaxi den Berg rauf. Hier stellt man sich in die Schlange, drückt einer kleinen, alten Frau ca. 3 Real (0,5 €) in die Hand, nimmt dann Platz und wenn das Auto voll ist geht es direkt los. Engste Serpentinen und ziemliche Steigung. Die Fahrer machen immerzu Lichthupe damit entgegenkommende Fahrzeuge bescheid wissen und in breiten Ecken halten können. In besonders Engen kurven wird auch gerne gehupt. Das Fahrzeug welches den Berg hochfährt hat Vorfahrt. Gerne überholen auch die Motorrad-Taxis in den engen Stellen wenn zwei Sammeltaxen sich aneinander vorbeischieben.

Ja, es gibt Motorrad-Taxis. Man sitzt dann hinten drauf, hält sich am Fahrer oder irgendwo sonst fest und rast die Serpentinen den Berg hinauf. Bergab bleibt der Motor aus und es wird einfach rollen gelassen.

Oben angekommen haben wir den legendären Bob kennengelernt und in gemütlicher Runde mit ein paar der Locals Bier getrunken, Frango frito und Pizza gesnacked und das leben genossen. Bob und Gerd sprechen viele Sprachen fließend, so dass die Runde am Tisch zwischen Deutsch, Englisch und Portugiesisch wechselte. Ich kann leider nur ein paar kleine Brocken portugiesisch…

So ein Abend läuft wie folgt ab:
Eine Gruppe Menschen sitzt gemeinsam an einem Tisch, je nach größe werden mehrere Tische zusammengeschoben. Jeder bekommt ein kleines Glas und es wird immer weiter nachgeschenkt bis man ein Zeichen gibt, dass man nicht noch mehr möchte. Später wird der Betrag solidarisch aufgeteilt. D.h. jeder schmeißt ungefährt den Betrag auf den Tisch und der Rest ist Trinkgeld. Dabei wird fritiertes Hähnchen mit Limette oder andere Snacks verköstigt.

An diesem Abend haben wir dann auch das erste mal Acai – eine Art Slushi / Softeis aus einer lokalen Frucht probiert. Richtig gut!

Der Abend zog sich in die Länge und wir sind mit dem letzten Sammeltaxi bei extremen Regen wieder den Berg herunter gefahren und haben es irgendwie bis nach Hause geschafft.

Tag 3: Foz do Iguacu

Am nächsten Tag ging unser Flug weiter ins brasilianische Inland. Hallo Kater!

Wir sind entspannt mit ganz wenig Gepäck (das schwere Zeug hat Gerdi für uns zu sich mitgenommen) vom kleinen Flughafen Santos Dumont geflogen. Die Boardkarten sind Kassenzettel – ohne Scheiß!

Blick aus dem Fenster über Rio.

Wir hatten die Tickets zunächst digital auf dem Handy, doch die Scanner am Flughafen können nur die Barcodes des lokalen Systems erkennen. Also nochmal zum Check-In und man bekommt am Automaten seine Boardkarte auf Thermodruck-Papier.

An den Flughäfen sind die Leute tiefenentspannt. Der Flughafen ist sehr übersichtlich und der Flug ging nur vier Stunden. Bei den Inlandsflügen in Brasilien werden Chips und Gummibärchen als Snacks angeboten. Auch ziemlich cool. Außerdem drehen die Flieger, wie im Bild oben sichtbar, eine Schleife über die Stadt, so dass es sich schon allein für diesen Ausblick lohnt.

In Foz do Iguacu angekommen, sind wir dann wieder mit Uber weiter zum Hostel, direkt in Fußreichweite vom Nationalpark. Richtig Chillig. Wir haben drei nächte im Ecohostel Iguassu gebucht. Ein Zweibett-Zimmer für umgerechnet 3€ die Nacht. Günstiger kann man nicht leben.

Das Hostel besticht mit einem Pool, ziemlich viel Grün da es im Wald gelegen ist. Man sieht ab und zu lokale Tiere über den Rasen flitzen. Mein Highlight hier war aber die Seife des Hauses, die richtig schön Zitronig duftet. Don’t Judge!

Gringos im Paradies.

Wir haben also beschlossen, da Anreisetag, erstmal nichts mehr zu machen. Essen konnten wir im Hostel, da gab es ein Buffet zum Abend. Bier kann man ebenfalls an der Rezeption kaufen. Also Badesachen an und ab an den Pool, den wir bis zum Abend nicht mehr verlassen haben.

Im Hostel lernt man ja immer sofort Leute kennen, das galt auch für uns. Beim Bier am Pool kommt man gut ins gespräch. Spätestens beim Frühstücksbuffet (im Preis inbegriffen), welches in dem Pavillion neben dem Pool statt findet, kann man mit den anderen über die eigenen Pläne quatschen.

Abends beim Buffet haben wir dann Inna, eine nette Ukrainerin die in Deutschland lebt, kennengelernt. Gemeinsam mit ihr haben Jan und ich fast das ganze Buffet plattgemacht. Also nur die guten Sachen natürlich.

Tag 4: Cataratas & Parque das Aves

Wir hatten vor die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite der Grenze zu besichtigen. Am Vortag hat Inna uns gesagt, dass das Hostel so dicht am Eingang ist, dass man einfach hin laufen kann. Wie cool ist das denn bitte? Nach einem ausgiebigen Frühstück am Buffet – es gab richtig geile Sachen: Rührei, Toast, Marmelade, so Zimtküchlein, Kaffe, und und und. – ging es dann los in Richtung Nationalpark. Und sie sollte Recht behalten!

Mal eben zu Fuß zum Nationalpark

Entlang der Strecke ist der Startplatz für Helikopter Rundflüge. Da überlegt man sich schon nicht einmal mit zu fliegen. Haben wir aber nicht gemacht.

Nach dem man am Park den Eintritt gezahlt hat, geht es mit einem Bus des Nationalparks weiter zu den Wasserfällen. Die ganze Gegend ist sehr auf Massentourismus ausgelegt, ich will hier aber jetzt nicht der nächste sein der selbst Tourist ist und auf solche Anlagen schimpft. Im Gegenteil. Es sind super gepflegte Wanderwege die einen schönen kleinen Spaziergang entlang des Flusses ermöglichen. Man ist dabei die meiste Zeit angenehm im Schatten.

Pro Tip: Komm entweder extrem früh oder spät.

Wir haben morgens leider etwas getrödelt und waren erst gegen 11 Uhr am Nationalpark, da war schon der Bär los. Die Wasserfälle sind ein sehr beliebtes Reiseziel. Wir sind also an der entsprechenden Station ausgestiegen um den gesamten Weg zu laufen. Deutsche gehen Wandern und Stereotype müssen bedient werden! (Aber ausnahmsweise in kurzer Hose & T-Shirt und nicht in Funktionskleidung). Man hat ein paar schöne Ausblicke und wie zu erwarten drängen sich die Selfie-Leute an den „guten“ Spots. Nichts desto trotz schafft man es mit etwas Geduld auch mal ein Foto ohne andere Leute darauf zu machen. Die brasilianische Seite der Wasserfälle ist wirklich auch für kleine Kinder und alte Menschen machbar und ein lohnenswertes Reiseziel.

Cataratas do Iguacu

Wir waren ziemlich schnell durch und gut zufrieden, haben uns noch ein Eis (Acai natürlich) gegönnt und sind dann mit dem Bus zurück zum Eingang des Nationalpark gedüst. Was sollten wir mit dem angebrochenen Tag machen? Vogelpark, genau! Ja, hat die überschrift verraten, Schlaumeier.

Der Vogelpark ist ziemlich günstig und ist richtig cool. Man kommt hier auch super entspannt zu Fuß hin, wenn man vom Nationalpark in Richtung Hostel zurück läuft. Oben in der Karte ist er gut zu sehen, kurz vor der Einfahrt zum Hostel.

Der Park wartet mit mit vielen Vogelarten auf und hat sogar ein Schmetterlingshaus. Es gibt eine kleine Kolonie Flamingos die mit Spiegeln ausgetrickst werden, damit sie sich für eine große Gruppe halten. Sonst pflanzen die Kollegen sich nicht fort.

Pro-Tip: Bleibt unauffällig in der Nähe einer geführten Gruppe für mehr insider Infos!

Wir sind dann also durch den Park geschlendert und ich war im Foto-Paradies. Highlight war die Fütterung der Macaws, so dass diese ordentlich im Gehege unterwegs sind und man sich in die Flugschneisen stellen kann. Außerdem gab es Schlangen, Echsen, Krokodile, Schildkröten und und und.

Direkt der erste Papagei war schon in Top-Model Laune.

Was wäre ein Photoblog ohne Photos. Mehr Bilder gibt es natürlich unten in der Gallerie. Manche sind doppelt und nur anders Editiert. Entscheidungsfreude!

Wie jedes Touri-Etwas auf der Welt gibt es auch hier einen Souvenier-Shop am Ende, durch den man durch muss. Hier gab es aber auch ein cooles Restaurant und es gab Caipi. Ihr wisst was wir gemacht haben.

Als wir dann erstmal im Klimatisierten Café mit unseren Kaltgetränken saßen ist uns aufgefallen wie rot wir sind. Wir waren echt die meiste Zeit im Schatten und immer nur ganz kurz in der Sonne und trotzdem waren unsere Nacken total verbrannt. Erster Sonnenbrand- Check.

Pro-Tip: Wenn du Südamerikaner siehst, die sich mit Sonnenschutz eincremen, dann solltest du das auch machen.

Im Vogelpark haben wir wieder Inna getroffen, die schon hierher wollte, als wir noch beim Frühstück waren. Sie hat wohl mega die Zeit vergessen und im Park gechillt. Wir haben dann zusammen mit ihr Versucht Kolibris und blaue Schmetterlinge zu fotografieren. Hier das beste Ergebnis was ich zustande gebracht habe:

Rauschiger Kolibri am Snacken.

Leider extrem viel ISO – da meine Shakey Hands + Teleobjektiv keine guten Vorraussetzungen sind um so ein schnelles Fluglebewesen auf die SD-Karte zu bannen.

Zurück im Hostel gab es wieder Buffet und Bier am Pool. Diesesmal sind wir mit zwei Ladys aus Wien ins Gespräch gekommen und bis spät Abends dort versackt.

Tag 5: Borderhop nach Argentinien

Für den nächsten Tag wollten wir auf die argentinische Seite der Wasserfälle die dem Hörensagen nach besser sein soll. Also wieder ordentlich gefrühstückt, dieses mal halbwegs Pünktlich weg gekommen und mit Uber zur Grenze. Dort sind wir dann offiziell aus Brasilien ausgereist und zur Bushaltestelle im Niemandsland gelaufen. Dort haben wir zwei Spanier getroffen die vorgeschlagen haben ein Taxi zu teilen, da der nächste Bus erst in einer halben Stunde zu erwarten wäre.

Wir sind also quasi Illegal wieder in Brasilien eingereist, weil die Taxis auf der anderen Seite des Grenzhäuschens parken und dann rüber nach Argentinien gefahren. Die Taxifahrer haben schon die Einreiseformulare im Auto, die man bequem während der Fahrt ausfüllen kann. Die Pässe werden entspannt durchs Fenster gereicht, kurz geprüft und zack ist man in Argentinien. Der Nationalpark ist nicht weit von der Grenze und nach einer freundlichen Verabschiedung sind wir direkt in die Schlange für die Eintrittskarten eingestiegen.

Hier stellten wir aber leider fest dass die EC-Terminals nicht funktionieren. Aber es gäbe einen Geldautomaten. WTF? Am Geldautomaten sind wir verzweifelt. Wir sind einfach nicht durch das Menü gestiegen. Mit einer Schlange von Menschen im Rücken wird es nicht einfacher.

Zwischendurch haben wir schon gedacht, wir müssen wieder zurück fahren, aber das Taxi konnten wir auch nicht mehr bezahlen, da wir kein Bargeld dabei hatten. Ohne Cash, gestrandet in Argentinien. Dann haben wir gedacht wir wären smart und kaufen einfach Online die Eintrittskarten, allerdings ging dort nur Visa, ich hatte nur eine Mastercard und Jan seine Kreditkarte nicht dabei. Fail!

Wir haben vier Anläufe gebraucht um Geld aus der Maschine zu zaubern, insgesamt bestimmt eine Stunde damit verbracht, da wir zwischendurch andere Leute vorgelassen haben. Ich wollte hier eigentlich eine Anleitung schreiben aber ich bekomme den Vorgang nicht mehr genau zusammen. Man darf auf jeden Fall nicht Kredit wählen, wenn man mit Kreditkarte arbeitet. Soviel weiß ich noch.

Der Park auf dieser Seite ist deutlich größer als der Brasilianische. Es war wieder so 11 Uhr bis wir los legen konnten. So viel dazu. Wir hatten vom Vortag gelernt und Sonnencreme dabei und sind dann fast alle Wanderwege abgelaufen. Man kommt zu richtig vielen schönen Aussichtspunkten, aber man läuft auch lange Strecken in der prallen Sonne. Hier ist also eine Kopfbedeckung empfehlenswert.

Pro-Tip: Es gibt einen Wanderweg neben der kleinen Bimmelbahn, die man zum „Garganta del Diablo“ nehmen soll. Ist viel entspannter und ein schöner Spaziergang

Jan auf einer Brücke mit Hipsterfilter.

Die große Attraktion des Parkes, nämlich der Garganta del Diablo ist am Ende eines richtig langen Steges über den überraschend breiten Fluss. Die Aussichtsplattform ist mega überfüllt und der Wasserfall ist schwierig zu Fotografieren, da es auch extrem feucht ist und die Kamera beschlägt. Ich hab leider keinen Plastikbeutel für die Kamera.

Der Nationalpark hält was er verspricht und wir waren den ganzen Tag auf den verschlungenen Pfaden unterwegs, ich habe Unmengen an Fotos gemacht. Jan verträgt die Hitze nicht so und im Taxi zurück hatte er richtig Anzeichen von Sonnenstich. Der Arme! Da hilft nur Caipi am Pool, ordentliches Buffet zum Abendessen und ein paar Bier.

Die Taxi-fahrt zur Grenze war genauso teuer wie ganz bis zum Hostel, also sind wir natürlich bis ganz zurück mit dem Taxi gefahren. Versteh einer diese Systeme. An den Grenzposten hat der Fahrer einfach gehalten und auf uns und die Aus- bzw. Einreiseprozedur gewartet. Die Taschen haben wir aber trotzdem nicht im Auto gelassen, don’t trust anyone!

Pro-Tip: Nehmt euch wirklich einen Tag für die argentinische Seite von den Iguazu-Wasserfällen. Es lohnt sich!

Family-Business

Es war noch gar nicht so spät als wir wieder am Hostel waren. Vor dem Gebäude in dem wir untergebracht waren war bereits die Tage zuvor ein alter VW-Bus – richtig gut restauriert. Oben zwei Mountainbikes und so. Zwei Frauen aus dem südlichen Parana waren darin zu hause, die vor haben durch ganz Süd-Amerika zu reisen. Sie nennen sich Meninas da Kombi. Wir hatten schon die Tage immer kurz gesprochen, aber Sprachbarriere und so.

Heute hatten sie aber einen Plan. Sie wollten uns zu einer Spritztour mit dem Bus mitnehmen und wir haben dann den ganzen Nachmittag mit den beiden verbracht, sind noch in die Stadt Foz reingefahren und haben ein Stück Van-Life erlebt. Spaghetti Bolognese aus der Bus-Küche! Moin! Die Gespräche waren total entschleunigt, da wir extrem viel den Google-Translator benutzen mussten, es hat aber irgendwie dann doch gut geklappt.

Dosenbier und Camping – so lässt es sich leben.

Die beiden haben außerdem einen Mate-Tee mit uns getrunken. Das ist auch ein interessantes Ritual. Der Becher wird ziemlich voll mit den Blättern gemacht und dann mit heißem Wasser aufgegossen. Dann trinkt man aus und der Becher geht an die nächste Person und wird wieder aufgegossen.

Das Essen war mega lecker!

Wie sich zeigte haben beide Deutsche bzw. Österreichische Vorfahren und Ane hatte sogar die Geburtsurkunde ihres Großvaters auf dem Handy – original mit der Symbolik aus der Zeit. Impressive!

Foto von Ane Osterloh

Wenn die beiden es hier rüber schaffen, dann werdet ihr hier sicherlich davon lesen.

Tag 6: Wasserkraft

Am nächsten Tag haben wir morgens ausgecheckt und unsere saftige Zimmerrechnung (Buffet und unmengen Drinks) beglichen (war aber trotzdem nicht teuer :D) und den netten Dude an der Rezeption gefragt ob er noch n Tip hat was wir bis Abends machen können, da unser Fernbus erst den Abend losfährt.

Itaipú meinte er, ist unterschätzt aber mega cool. Und dann sind wir mit dem Uber zum Wasserkraftwerk gefahren und haben dort eine Werksbesichtigung gemacht. Unser Fahrer war ein sehr netter (und ziemlich lustiger) Taiwanese mit dem wir uns wieder durch den Google Translator unterhalten haben. Zitat: „Brasilianische Frauen sind leidenschaftlich“ und „In Brasilien gibt es keine Sicherheit“

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen Brasilien und Paraguay, die betreibende Firma hat zu 50% Mitarbeitern aus beiden Ländern und steht zur Hälfte in beiden Ländern. Denn es ist ein verdammt großer Staudamm! Das Kontrollhäuschen ist genau zwischen den beiden Ländern aufgeteilt. Alles ziemlich groß.

Itaipú Wasserkraftwerk
Im Sternenzerstörer aka Itaipú
Auf dem Damm. Abbey Road

Man wird durch einen kleinen Teil des Dammes geführt und fährt mit dem Bus rum. Es gibt schöne Aussichtspositionen und die Infos sind sehr interessant. Also richtig Engineering Porn – ganz klare Empfehlung.

Nach der Tour kann man sich am Buffet für einen schmalen Taler satt essen. Sehr cooles Vormittagsprogramm also insgesamt. Danach sind wir einfach direkt zum Busbahnhof gedüst. Diesmal war der Fahrer im Uber ein Student der sich damit sein Studium finanziert und nur durch das Fahren sein Englisch verbessert. Während der Fahrt sind wir auf die Idee gekommen, wir bräuchten auf jedenfall Essen für die fahrt. Der Fahrer hat uns einen richtig günstigen Laden in der Nähe vom Busbahnhof genannt und dort haben wir eine Palette Bier und Naschzeug gekauft und sind dann rüber zum Busbahnhof gelaufen. Die Gegend da macht nicht so richtig einen sicheren Eindruck, aber wir wurden nicht weiter beachtet.

Iachdem wir unsere Voucher von Busbud gegen echte Fahrkarten (auch wieder im Kassenbon Style) eingetauscht haben, hatten wir noch vier Stunden (!) Zeit bis zur Abfahrt.

Der Busbahnhof für die Fernbusse ist ähnlich wie ein Flughafen. Es gibt Wartebreiche und das ganze ist mehr wie eine Shoppingmal. Also sind wir in ein Bistro gegangen, haben uns einen guten Platz gesucht um Leute zu beobachten und haben uns dann ein paar Bierchen gegönnt.

Nicht so richtig Klug vor einer 12 Stunden Busfahrt denkt ihr jetzt aber durch das ganze schwitzen in dem Land wird man das Wasser auch gut über die Haut los.

Bier am Busbahnhof

Die Abreise war für die Nacht geplant, so spart man sich ein Hostel, sitzt nicht den ganzen Tag im Bus und wacht einfach an einem neuen Ort auf. Wir sind von Foz nach Florianapolis gefahren.

Die Fernbusse sind unten nur für das ganze Gepäck und oben sitzen die Gäste. Wir haben uns die ersten zwei Plätze reserviert. Man hat ein Panorama fenster. Die Busse sind extrem komfortabel, die Sitze lassen sich super weit nach hinten lehnen zum Schlafen und sind richtig bequem. Es gibt USB und Steckdosen um das Handy zu laden und der Bus hält regelmäßig an Raststätten, wo man sich mit neuen Snacks eindecken kann. Also Lehne zurück, Kopfhöhrer rein, Postrock aufs Ohr und das Kino genießen. Sehr meditativ, denn die Autobahn führt durch unendlich viel Wald.

Tag 7: Floripa

Wir sind am Vormittag irgendwann in Florianopolis, bzw. Floripa angekommen und zu unserem Hostel in der Nähe des Busbahnhofes gelaufen. Wir waren noch zu früh für den Check-In, aber durften unser Gepäck dort einlagern.

Wir hatten hier die Eco-Box gebucht. Das ist ein Hostel mit so Schlaf-Kapseln, alles sehr Hip. Der junge Mann an der Rezeption konnte leider kein Englisch, aber dank Google war es trotzdem möglich zu kommunizieren. Wir fragten ob er gute Empfehlungen für die Stadt hat was Aktivitäten und Essen angeht. Er gab uns bereitwillig die Auskunft und wir sind zu einem All you can Eat Buffet zwei Straßen weiter marschiert. Dort haben wir überlegt, es wäre viel Sinnvoller in ein anderes Hostel zu gehen, was direkt am Strand ist. Denn der Stadtkern von Floripa ist ganz woanders als die Sehenswürdigkeiten.

Oben Links die eigentliche Stadt (gelber Stern) und unten Rechts unser eigentliches Ziel (auch gelber Stern)

Wir haben uns dann nach dem Essen für die Stornierung entschieden und unsere Sachen eingesammelt. Mit Uber ging es dann etwa 30 minuten weiter auf die andere Seite der Insel.

Surf Hostel ist richtig gut gelegen.

Wir sind dann ins Floripa Surf Hostel umgezogen, was sich als richtig gute Wahl herausgestellt hat. In unserem Dorm waren zwei andere Weltenbummler (natürlich aus Deutschland) mit denen wir dann direkt zum Strand sind zum Biertrinken und ausruhen.

Die Wanderung den Strand entlang wäre ca. 2h gewesen um von dort zu dem Felsen mit der guten Aussicht zu kommen. Haben wir nicht gemacht, da wir lieber Caipis im Hostel trinken wollten. Classic.

Wir haben also alle richtigen Aktivitäten auf den nächsten Tag verlagert und wollten dann früh aufstehen.

Also sind wir mit unseren zwei neuen Freunden zum Markt gegangen, haben uns mit Snacks eingedeckt und den Nachmittag mit Caipirinhas im Hostel verbracht. Abends war eine kleine Party im Gemeinschaftsraum und alle die im Hostel gewohnt haben sind zusammen zum Sambadrom (wieder 30 Minuten zurück nach Floripa-City – soviel zur Planung) gefahren. Dort war eine Generalprobe für die Karnevalsumzüge. Es gab Dosenbier auf der Tribühne und wir konnten die schillernden Kostüme und Tänze angucken. Zum Vergleich: In Rio kostet der Eintritt ins Sambadrom zum Karneval mehrere Hundert Euro.

Hotdogs!

Tag 8: Planungsfehler

Heute wollten wir ja unsere Wanderungen in die Natur machen und sind deshalb schon früh aufgestanden. Um den Tag ein wenig zu Planen haben wir geschaut wann der nächste Fernbus fährt, da wir wieder einen Nachtbus gebucht hatten um zurück nach Rio zu kommen. Denn morgen kommt nach und nach der Rest der Familie an, wir wollen alle Einsammeln.

10 Uhr vormittags. Druckfehler? Leider nicht. Also schnell ausgecheckt und direkt zum Busbahnhof und Abfahrt. Die Fahrt ging 22 Stunden. Dieses Land ist einfach zu Groß.

Da waren wir also den ganzen Tag und die ganze Nacht im Bus. Wir hatten aber wieder unsere geilen Panorama-plätze. Nach etwa vier Stunden hat dann ein kleiner Junge (er musste die ganze Strecke auf dem Schoß von Mutti sitzen) angefangen sich zu übergeben. Die Suppe ist durch den halben Bus gelaufen. Durch die Struktur der Fernbusse ist es den Passagieren nicht möglich den Fahrer zu kontaktieren. Also war auch nix mit Anhalten. Es wurde dann jede Menge Toilettenpapier aus der Bustoilette entwendet und in einer solidarischen Putzaktion haben Gringos und Locals den Boden so gut es ging vom Erbrochenen befreit.

Pro Tip: FlipFlops im Bus sind generell gut, aber nicht gegen eine Welle Erbrochenes.

In den Fernbussen ist meistens die Klimaanlage auf Antarktis eingestellt. Das bedeutet man hat mindestens einen Pulli an. Oder die Profis bringen sich auch gerne Decke und Kissen mit. Und dadurch hat es überhaupt nicht gerochen. Denn ich bin Solidaritäts-Kotzer. Wenn ich es nur rieche, mach ich mit. Also Glück für alle!

Man verbringt also die Zeit mit Musik oder Hörbüchern, unterhält sich ein wenig, isst Junkfood oder döst ein wenig. Meine Fitness-Uhr behauptet ich hätte 48h nicht geschlafen.

Am nächsten Vormittag sind wir wieder in Rio angekommen und mit einem Uber zu unserem neuen AirBnB gefahren, wo mein Zwillingsbruder Stefan schon auf uns gewartet hat. Er ist am frühen Morgen aus Detroit angereist.

Tag 9: Zurück in Rio

Also erste Amtshandlung: Duschen, Zähneputzen, Klamotten Waschen, zum Strand und unseren neuen Freund von letzter Woche (Tag 1+2) besuchen. Er hat seinen Wagen gepimpt und sieht irgendwie fresher aus. Das Geschäft scheint zu laufen.

Wir haben dann zu dritt Frango Frito gegessen an einer kleinen Bude am Eck in der Nähe und irgendwie die Zeit vertrödelt. Am Abend ist dann auch der Rest der Truppe aus Deutschland eingeflogen. Da wir alle ziemlich kaputt waren sind wir früh Schlafen gegangen.

Tag 10: Ipanema + Rio Sightseeing

Wir haben für die ganzen Leute zwei Wohnungen gebraucht. Jan, Stefan, Anke und ich sind wieder in Copacabana, der Rest hat eine Wohnung in Ipanema. Wir sind dann erstmal rüber gefahren (Uber natürlich) und haben die Wohnung der anderen Inspiziert und uns dann zu einem kleinen Spaziergang aufgerafft. Wir haben uns dann auch mit Gerd und Joice getroffen und alle zusammen in einem hippen kleinen Restaurant Burger gegessen. Dann gab es Kaffee und zum Nachmittag ist eine kleine Delegation von uns zum Museo do Amanhá gefahren. Da war uns aber die Schlange zu lang und wir sind die Promenade entlang zum Aquarium und Riesenrad gelaufen.

Strand aber Shietwetter
Streetart in Rio.

Wir haben uns dann dazu entschlossen bei dem schlechten Wetter das beste draus zu machen und ins Aquarium zu gehen. Der Eintritt ist etwas teuer, da es gefühlt sehr klein ist. Das Aquarium an sich ist nicht schlecht, erwähnenswert sind zwei recht große Haie die in einem Becken mit Durchgang schwimmen.

Danach sind wir mit dem Riesenrad gefahren, welches extrem Teuer ist für ein Riesenrad, aber hey – Tourists do Tourist Stuff. Tatsächlich hat man eine ziemlich gute Aussicht von dem Ding aus und man fährt ja auch nur einmal damit. Happy Faces incoming.

Den Abend haben wir dann bei den anderen in der Wohnung ausklingen lassen. Ihr könnt euch mittlerweile denken was wir gemacht haben 🙂

Tag 11: Escadaria Selaron

Wie es sich für anständige Touristen gehört haben wir am Vorabend ein straffes Sightseeing-Programm entwickelt mit ca. 15 Stationen die wir die nächsten Tage abarbeiten müssen. Begonnen hat alles mit der Selaron Treppe.

Richtig verrückt. Unten ist eine Schlange um ein Foto auf der Treppe zu machen und alle halten sich dran. Ein paar Leute gehen einfach links und rechts dran vorbei. Menschen….

Weiter oben auf der Treppe kann man super entspannt Fotos machen, nur ist da nicht der Schriftzug eingefließt. Hier empfiehlt es sich sehr Aufmerksam zu sein, denn es gibt viele kleine tolle Details und augenzwinkernde Botschaften auf der Treppe. Trotz des schlechten Wetters war relativ viel los.

Am Ende der Treppe kann man noch etwas durch Santa Teresa laufen. Hier ist auch diese gelbe historische Straßenbahn unterwegs, die aber meiner Meinung nach völlig überbewertet ist.

Wir haben uns hier auf Empfehlung von Gerd in die Bar do Mineiro begeben und dort gegessen und natürlich Caipirinha getrunken. Auf den ersten Blick ist der Laden extrem teuer, doch nach kurzer Nachfrage stellte sich heraus, das die Gerichte immer für zwei Personen gedacht sind. Wir haben hier richtig lecker gegessen und unsere Gerichte miteinander geteilt. Also klare Empfehlung an dieser Stelle.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen Abstecher zum Aquädukt gemacht, wo aber komische Leute abhingen. Also da eher keine Empfehlung.

Die Wohnung in Ipanema hat einen kleinen Innenhof und dort ist auch ein Whirlpool. Wir haben uns also alle wieder dort getroffen und den Nachmittag mit unserem neuen Lieblingsgetränk abgerundet.

Tag 12: Restday

Tag 13: Corcovado

Nachdem wir uns den ganzen Vortag vergiftet haben, sind wir wieder halbwegs zu normalen Zeiten aufgestanden um auf den Corcovado zu gehen. Genau genommen sind wir mit der Bahn hoch gefahren. Hier muss man entweder sehr früh oder sehr spät kommen. Wir waren um 11:00 am Talbahnhof aber haben erst eine Fahrt für den Nachmittag bekommen. Also sind wir noch zur Largo do Boticário zu gehen. Das ist ein verlassener Gebäudekomplex der sehr Fotogen war. Aktuell ist das Gelände aber abgesperrt da ein neuer Besitzer daraus wieder ein Hotel machen möchte. Wir sind dann in ein nahegelegenes Restaurant gegangen und haben die Wartezeit mit Essen und Bier überbrückt. Caipirinha gab es dann später auch wieder in der Talstation der Bahn.

Der Corcovado ist der Berg mit der Christus-Statue oben drauf. In einer kleineren Gruppe hätte ich wohl die Wanderung bevorzugt, aber mit der ganzen Familie ist das nicht so leicht machbar. Oben angekommen ist es exakt wie man es sich vorstellt. Voll. Die Menschen stehen dicht an dicht auf der Plattform und versuchen sich ein wenig Raum für Selfies zu verschaffen oder den Ausblick auf den Speicher zu bannen. Wir haben direkt mitgemacht.

Zurück im Tal haben wir uns dann erstmal wieder ein Bierchen gegönnt und den späten Nachmittag wieder in Ipanema verbracht.

Abends sind ein paar von uns dann noch zu dem kleinen Platz in der Nähe des Maze gefahren um ein paar der Freunde von Gerd kennen zu lernen. Einer ist aus Frankreich angereist, ein anderer aus den USA und ein weiterer ist vor 5 Jahren in Rio gestrandet und lebt in dem Favela.

Es wurde wieder ein Tischkreis aufgestellt und ein Bier nach dem anderen vernichtet. Dieses mal mussten wir den Berg sogar runterlaufen, da wir die letzten Taxen verpasst haben.

Tag 14: Hochzeitsfeier

Heute war die Hochzeitsfeier von Joice und Gerd. Die beiden haben technisch gesehen schon vorher in Dänemark geheiratet, aber die Feierlichkeiten fanden an diesem Tag statt. Wir sind also morgens noch schnell in den C&A gegangen, haben uns Hemden gekauft, aufgebrezelt und dann wieder in das Catete Favela gefahren.

Wie bereits erwähnt sollte die Feier eigentlich im Maze stattfinden. Das darf man aber leider nicht betreten. Die Ausweichlocation, das Visual do Baiano, ist aber auch nicht schlecht. Etwas versteckt in einer Seitengasse im Favela muss man einige Treppenstufen erklimmen um in die eigentlichen Räumlichkeiten zu gelangen. Hier gibt es drei Stockwerke und eine Dachterasse (eigentlich ein nicht fertig gebautes Stockwerk) mit einem wunderbaren Ausblick über die Stadt.

Die Hochzeitsfeier war Super. Das Essen war mega lecker und die Gäste ein bunter haufen aus Backpackern und Locals. Sehr interessante Gespräche wurden geführt über die Geschichten der Reisen der Leute. Es bleiben echt viele Leute in Rio hängen.

Nach dem Essen wurden die Tische zur Seite gestellt um Platz zum Tanzen zu schaffen. In Brasilien wird Musik mit sehr expliziten Texten gehört. Außerdem ist es nicht selten dass die Frauen aus allen Generationen einer Familie gemeinsam auf der Tanzfläche twerken.

Als es dann langsam Dunkel wurde hat sich die Party etwas aufgespalten. Im einen Raum wurde geraved, oben wurde die Gitarre rausgeholt und Schüsseln zu Schlagzeugen umfunktioniert. Sehr sehr cool alles!

Irgendwann ist auch die beste Feier zu Ende und die Leute traten die Heimreise an.

Tag 15: Restday

Da wir alle erwartet hatten das wir doll Katern haben wir uns für diesen Tag auch nichts vorgenommen. Wir haben den ganzen Tag gechillt und Netflix geschaut.

Tag 16: Dois Irmaos

Am Montag war wieder Wandern angesagt. Wir wollten auf die Spitze des Dois Irmaos (Zwei Brüder). Der Wanderweg startet in Vidigal, einem Favela in dem es tatsächlich gefährlich sein kann. Denn hier ist ein harter Kampf zwischen Banden und Polizei. Auf dem Weg zum Trailhead sieht man 14-Jährige Jungs mit Maschinenpistolen.

Vidigal ist an sich ein sehr schönes Favela. Am Eingang gibt es eine Blaue Treppe, die aber nicht so bekannt ist wie die Rote in Selaron. Der Wanderweg ist teilweise sehr steil und rutschig und führt durch den Wald an frei lebenden Äffchen vorbei. Leider war der Weg für Manche in der Gruppe zu schwer. Es haben nicht alle von uns den Gipfel erreicht.

Der Ausblick von den verschiedenen Aussichtspunkten ist aber unbeschreiblich und den Weg auf jeden Fall wert. Es war auch gar nicht so viel auf dem Gipfel los.

Da von der Hochzeitsfeier noch so viel Alkohol übrig geblieben ist, hat Gerd am Abend zum Grillen eingeladen. In Brasilien bedeutet dass, jeder bringt Etwas mit und alles wird dann Aufgeteilt. Das fertige Fleisch wird in kleine Häppchen geschnitten und an die Gäste verteilt. So kann man entspannt in der Gruppe stehen, sich unterhalten, Bier oder Caipirinha oder beides trinken und muss nicht mit Besteck rummachen. Die Brasilianer wissen wie man lebt 🙂

Wir haben uns also wieder in das Favela bei Catete begeben, sind wieder mit dem Sammeltaxi den Berg hoch gefahren und haben auf einem kleinen öffentlichen Platz gegrillt. Es gab drei Eingezäunte Areale: Einen Spielplatz, den Grillplatz und ein Open-Air Fitnessstudio. Wir sind noch ein wenig in das Labyrinth des Favelas eingetaucht. Ich habe noch nie so verwinkelte Gassen und so steile Treppen gesehen. Auf einmal standen wir auf einem Fußballplatz.

Nach ordentlich Bier und Caipi (zieht sich durch, ich weiß) sind wir dann noch in die Stadt gefahren zum feiern. Viel weiß ich ab hier aber nicht mehr.

Tag 17: Hike auf den Sugarloaf

Der Vormittag war von Kater bestimmt. Es ist nicht viel passiert. An diesem Tag waren wir (nur Jan und ich) aber für 15:00 mit Gabriel verabredet. Er ist ein Bergführer der über AirBnB seine Dienste anbietet. Es gibt zwei möglichkeiten auf den Sugarloaf bzw. Zuckerhut zu kommen. Eine ist die Seilbahn, die andere ein Wanderweg. Der Zuckerhut sieht jetzt nicht unbedingt so aus als ob es einen Wanderweg gäbe, aber tatsächlich kann man fast gänzlich ohne Klettern hochwandern. Für die kurze Kletterpassage hätte Gabriel Seil und Sitzgurte gestellt.

Leider wurde die Tour Lastminute gecancelt, da Bienen sich auf dem Wanderweg eingenistet hatten und die Parkranger diese noch nicht entfernen konnten. Weil wir schon am Treffpunkt waren haben wir beschlossen einfach dort ein wenig herumzulungern und sind um den Berg herum gelaufen. Man hat einen sehr guten Blick auf Rio von hier aus, daher würde ich diesen Spaziergang durchaus als Sightseeing empfehlen.

Wir haben uns ein Bierchen in einem kleinen Restaurant zusammen mit ein paar fritierten Käsebällchen gegönnt. Diesen Abend haben wir nüchtern Ausklingen lassen, da wir am nächsten Tag was spezielles vorhatten:

Tag 18: Paragliding

Heute wollten wir Gleitschirmfliegen. Wir waren für 9:00 Uhr in Sao Conrado bei Just Fly verabredet, sollten aber noch um 7:00 auf den Wetterbericht warten. Die Konditionen waren nicht optimal, daher wurde unser Start einfach etwas nach hinten verschoben. Nicht besonders schlimm, denn man kann vor Ort am Strand warten. Wir sind an dem Tag dann gar nicht mehr in die Luft gekommen, da die Flugbedingungen nur für einen ganz kurzen Flug gereicht hätten. Also haben wir zusammen mit unserem Guide verabredet am Montag wieder zu kommen. Also haben wir statt dessen am Strand gechillt und Bier getrunken.

Zurück in Ipanema haben wir dann mit allen zusammen gekocht und zur Abwechslung mal Cuba Libre getrunken.

Tag 19: Segeltörn

Weiter gehts mit dem Bonzenstyle Tourismus. Heute wollten wir Segeln. Joice hat ihr Vitamin B genutzt und uns bei ShamuNit eine Boots-Grill-Tour organisiert. Wir sind also am Vormittag nach Botafogo gefahren um dort unseren Captain anzutreffen. Wir sind dann mit ihm und seinem Skipper um Urca herum aus Rio raus gefahren zur Inselgruppe, die unten auf der Karte markiert ist. Dort haben wir den Anker geworfen. Unterwegs gab es zunächst Brunch auf dem Boot: Bananen, Weintrauben, Pizzabrötchen, etc. Ihr könnt euch denken was es zu trinken gab.

Zwischen den Inseln sind wir Baden gegangen, während der Grill vorbereitet wurde. Auch auf dem Boot wurde das Fleisch in kleine Häppchen zerteilt und dann verteilt, so dass es sich nicht wie ein richtiges Essen anfühlt, sondern wie Snacks. Die Tour dauerte insgesamt 5 Stunden.

Von der Meerseite aus hat man einen richtig tollen Ausblick auf Ipanema, Copacabana und Urca mit dem Zuckerhut. Wir hatten bestes Wetter und alle sind Seefest. Also auch hier, klare Empfehlung!

Natürlich durften Bier und Caipi hier auch nicht fehlen. Getränke und Essen sind im Preis inbegriffen und pro Person haben wir etwa 45€ gezahlt.

Nach der Tour habe ich noch einen Abstecher zur Kletterhalle gemacht. Ich muss mir nämlich für den morgigen Tagesplan Kletterschuhe ausleihen. Vor Ort habe ich direkt noch den angebrochenen Tag für eine kleine Boulder-Session ausgenutzt.

Tag 20: Klettern

Heute habe ich mir „Frei“ von den anderen genommen. Ich habe mich mit Gabriel, dem Guide von unserer abgesagten Sugarloaf-Tour zum Kletter verabredet. Gabriel bietet seine Touren über AirBnb an. Leider hat unsere Kommunikation nicht ganz geklappt. Er wollte unsere Tour eine Stunde vorverlegen, doch durch mangelnde Push-Nachrichten aus der App habe ich das nicht mitbekommen. Sonst wäre ich in den Genuss einer schönen Multi-Pitch-Route am Zuckerhut gekommen. Wir sind dann aber in ein kleines Klettergebiet mitten in der Stadt – im Stadtteil Lagoa gefahren und haben dort ein paar coole Routen im Bereich 5c/6a/6b geklettert.

In Rio braucht man richtig viel Chalk, da man so stark schwitzt. Der Felsen ist auch deutlich scharfkantiger als in Deutschland. Die Routen waren für Gabriel eine kleine Aufwärmübung, für mich aber schon sehr Anspruchsvoll.

Sehr Praktisch: Um Bodenerosion zu vermeiden wurde der Felssockel versiegelt.

Nach dem Klettern hab ich mir in einem kleinen peruanischen Restaurant noch das namensgebende Gericht Ceviche gegönnt. Dabei handelt es sich um Fisch verschiedener Sorten der durch Zitronensäure gegärt wird (also im Prinzip roh gegessen wird). Es ist ganz ähnlich wie Matjes (ausschließlich Hering).

Danach habe ich noch die Kletterschuhe zurück in die Halle gebracht und bin zum Rest der Familie zurückgekehrt. War ein toller Tag. Danke Gabriel!

Tag 21: Karneval I

Samstag wollten wir mit der ganzen Truppe zum Bloco in Ipanema gehen. Also haben wir uns zum Vortrinken in der Wohnung dort getroffen und natürlich gab es wieder Bier und Caipirinha. Nach ein paar Stunden sind wir dann tatsächlich aufgebrochen um an den Strand zu gehen. Dort auf der Hauptstraße sollte der Umzug entlangkommen. Leider war es extrem windig und hat auch sehr stark geregnet so dass die meisten von uns lieber wieder ins AirBnB zurück gegangen sind und wir einfach dort weiter Party gemacht haben.

Tag 22:

Tag 23: Paragliding II

Heute wollten wir einen neuen Versuch starten um zu Paragliden. Wir haben also wieder um 7:00 auf den Wetterbericht gewartet und sind dann nach São Conrado gedüst um uns wieder mit den Jungs von Just Fly zu treffen. Dieses mal war deutlich mehr los, überall waren Leute mit Handglidern und Gleitschirmen. Als wir alle angekommen waren (Uber aus zwei AirBnBs – Wartezeit ist unvermeidlich) ging es auch ziemlich zügig los. Wir wurden registriert und sind direkt auf der Ladefläche eines PickUps die Serpentinen hochgefahren zur Startplattform. Ursprünglich hatten wir uns für Hanggliding eingebucht, doch da ein paar von uns dafür zu schwer waren, sind wir einfach alle auf Gleitschirme gewechselt.

Gleitschirmfliegen ist der Wahnsinn! Der Start ist ziemlich entspannt, man sitzt super bequem und hat eine unglaubliche Aussicht! Man kann enge Spiralen fliegen und richtig G-Kräfte erzeugen. Mein Pilot hatte Bock! Das war tatsächlich mein Urlaubshighlight.

Als wir auf die Bilder/Videos gewartet haben durften wir einen Erdbeer-Caipi (aufs Haus) vernaschen. Auch sehr lecker!

Danach waren wir wieder zu einem Bloco, diesmal in kleinerer Gruppe und haben dort noch ein paar Caipirinha vernichtet.

Tag 24: Sugarloaf

Heute haben wir einen neuen Versuch gestartet, diesmal mit der ganzen Familie, auf den Sugarloaf zu kommen. Dieses mal allerdings einfach mit der Seilbahn. Die ganze Fahrt ist relativ teuer aber es lohnt sich.

Ich würde den Sparfüchsen empfehlen auf den Morro de Urca zu Fuß zu gehen, da es sich um eine entspannte Wanderung (Spaziergang) handelt und für die zweite Etappe die Seilbahn zu nutzen.

Nachdem wir die erste Seilbahn verlassen haben, hat man schon einen tollen Blick über den Hafen in Botafogo. Natürlich haben wir uns nicht Lumpen lassen und direkt ein Bier getrunken.

Beery MC Beerface (hinter mir, natürlich)

Auf der Aussichtsplattform des Sugarloaf ist es sehr voll, man hat aber einen einmaligen Ausblick auf die Stadt. Auch mit dem Teleobjektiv lassen sich von hier ein paar coole Bilder machen. Also ein würdiges finale für unsere Brasilienreise.

Nach diesem kleinen Ausflug sind wir wieder in Ipanema gelandet und sind unseren üblichen Freizeitbeschäftigungen nachgegangen. Abends ging es am Strand noch auf Raubzug. Kater garantiert.

Tag 25: Heimwärts

Am letzten Tag bin ich morgens ziemlich erkältet aufgewacht. Ja, das ganze Gesaufe muss sich irgendwann rächen, du hast ja recht. Aber über den Tag hat sich das ganze zu einer ausgewachsenen Erkrankung aufgebauscht. Zu dieser Zeit ging gerade die Corona-Pandemie los. Da wird einem natürlich anders, wenn abends der Flieger gehen soll und man mit Fieber auf dem Sofa rumhängt. Die Heimreise war extrem lang. Während die anderen den Tag noch gut genutzt haben, habe ich auf dem Sofa geschlafen, am Flughafen geschlafen, im Flugzeug komatös gedöst zwischen den Mahlzeiten um anschließend im Zug zu schlafen. Unsere Flieger hatten beide verspätung, wir mussten also zwischendurch noch an den Bahnhöfen warten. Ich glaube wir waren 24 Stunden lang unterwegs…

Mehr Bilder gibt es in der Gallerie.

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