DIY Zeichentisch
Einen Zeichentisch mit einer neigbaren Tischplatte, aber ohne dass man seinen Monitor runter nehmen muss. Gab es nirgendwo. Also mal wieder die Eigenbau Variante. Hier lest ihr wie ich das gemacht hab.
Planung
Ich wollte eine große Arbeitsfläche haben, damit ich mich gut ausbreiten kann. Wer am Schreibtich zeichnet, kennt das Problem: Tastatur und Maus liegen im Weg, etc. etc. Also habe ich den Tisch mit einer Arbeitsfläche von 2000 x 800 mm ausgelegt. Das kann man auch gut ohne viel zu sägen mit meinen Lieblings-Brettern umsetzen.
Für ausreichend Stauraum sorgt eine zweite Ebene unter der Tischplatte. Perfekt für den unordentlichen Kreativmenschen. Der Clou: Das hinterste Brett bleibt wo es ist und dient als Stellplatz für Monitor und all das Zeug, das sonst runterkullern würde. Also besorgen wir uns etwas Holz:
- 9x Glattkantbrett Fichte Gehobelt, 2000 x 200 x 18 mm, z.B. von Hornbach
- 4x Winkel (ruhig größer, für die Beine)
- Cool sind auch diese Hairpin legs (Aber teuer)
- Schrauben
Holz altern lassen
Ich wollte einen coolen Look und habe im Netz gefunden wie man Holz künstlich altern lassen kann. Dazu nimmt man einfach einen Stahlschwamm und lässt ihn eine Weile in Essig liegen. Mit der Flüssigkeit kann man das Holz abreiben und es wird sich gräulich verfärben. Wie als ob es ein paar Jahre an der Nordsee gelegen hätte. Ich habe die Essiglösung mit brauner Beize gemischt. Das hat sehr gut funktioniert.
Klappmechanismus
Für den Klappmechanismus des Zeichentisch habe ich den Tisch in CAD konstruiert und mit zwei Hebeln eine Parallelogramm Mechanik ausgelegt. So konnte ich die Position der Drehpunkte und die Länge der Achsen leicht bestimmen. Man legt fest wie die Endposition sein soll spannt von den Rastpunkten aus (hier die Ecke des Tisches) Kreise auf die Geometrie, an der der Hebel endet. Die gleichen Kreise werden in der Endposition aufgespannt. Wo sich die Kreise schneiden, ist der Endpunkt des Hebels.
Beine
Für die Beine wollte ich einen Retro-Look aber mir waren Hairpinlegs zu teuer. Und gedrechselte Tischbeine sind auch nicht günstig. Hier habe ich also jeweils ein Brett diagonal geschnitten um eine ähnliche Anmutung zu bekommen. Ich gebe zu, die Anbringung mit den Scharnieren ist nicht die stabilste Variante.
Unter die Füße kommen natürlich noch Filzgleiter um den geilen Altbau-Boden nicht zu ruinieren!
Und wie immer gilt: Bei Holzarbeiten das Vorbohren nicht vergessen!