DIY Stuhl (Der 24€ Stuhl)

Damals in Braunschweig habe ich zwei Stühle für mein Zimmer gebraucht. Also habe ich mir welche gebaut. Die Vorlage stammt von Van Bo le Menzel (Hartz 4 Möbel) und nennt sich 24€ Stuhl.

Der Claim ist, dass man für eben 24 € einen Stuhl bauen kann. Das kann ich leider so nicht bestätigen. Das liegt daran, dass Schaumstoff überraschend teuer ist. Wenn ihr also auf eine alte Matratze zurückgreifen könnt, schafft ihr es vieleicht.

Das original wird aus einer Platte geschnitten, ich habe jedoch Fichtenholz (warum das nicht so schlau ist, lest ihr weiter unten) benutzt.

Der 24€ – Stuhl.

Einkaufsliste

Tja. Was kann man für 24 Tacken so im Baumarkt bekommen? Ihr braucht

  • 10x Glattkantbrett 80 x 500 x 18 mm (ich empfehle aber eine dickere Wandstärke, falls ihr Fichtenholz nutzen möchtet)
  • 28x Holzdübel
  • 1x Tube Leim
  • 4x Filzgleiter
  • 5x Möbelgurt, verschiedene Längen
  • 2x Schaumstoff
  • 2x Bezug, oder Stoff wenn ihr selbst nähen könnt.
  • 1x Tacker & ein paar Klammern
  • Optional: Farbe / Beize
Zutaten für einen Stuhl.

Die Bretter müssen auf die folgenden Längen gekürzt werden:

  • 2x 500 mm (Armlehnen)
  • 4x 450 mm (Beine)
  • 4x 400 mm (Rückenlehne und Querstreben)
  • 2x 240 mm (Querstreben Rückenlehne)
  • 2x 480 mm (Halterung Rahmen)

Diese Maße stimmen aber nur bei 10 mm Holzstärke. Wenn ihr dickeres Holz verwendet, müssen die Maße angepasst werden.

Schwalbenschwanz-Verbindung

Sieht schön aus, ist auch überraschend Stabil: Die Schwalbenschwanz Verbindung. Hier wird eine einfache Variante dieser Holzverbindung genutzt um die Armlehnen und die Beine miteinander zu verbinden.

Die Tiefe muss natürlich eurer Wandstärke entsprechen. Die Zahnbreiten kann man gleichmäßig Aufteilen. Achtet darauf dass es Ineinanderpasst und ihr nicht versehentlich zwei Endstücken mit drei Zähnen habt.

Für die Holzverbindung benutzen wir Holzdübel. Es gibt Spezielle Dübel zum Anzeichnen der Gegenüberliegenden Löcher, damit es auch wirklich immer passt. Ziemlich Cool!

So bauen wir nun zwei Rahmen auf und verleimen Ordentlich. Hier sollte man Spanngurte und Schraubzwingen nutzen um ordentlich Druck auf die verleimten Stellen zu bekommen. Die senkrechtstehenden Streben (Teil d) stabilisieren die Rahmen und sollten an der Unterkante etwa 200 mm über dem Boden montiert werden.

Beide Rahmen werden mit Teil c verbunden. Dabei kommt das vordere Stück auch auf 200 mm und das hintere ganz kurz unterhalb der Armlehne. Hier können wir wieder mit den Holzdübeln arbeiten aber wir verleimen erstmal nur eine Seite, sonst bekommen wir die Lehne gleich nicht rein.

Die beiden Rahmen mit Armlehnen werden verheiratet.

Währenddessen kann man aus den Teilen e und c die Rückenlehme machen. Wenn das geklappt hat, muss man einen bequemen Winkel einstellen. Jetzt wird es ein wenig schwierig: Wir müssen nämlich die Lehne im gewünschten Winkel montieren.

Zu guter Letzt kommen die Möbelgurte zum Einsatz. Auf diesen liegt später das Polster auf. Die an der Rückenlehne kann man sich eigentlich sparen. Für bessere Stabilität habe ich Reststücke der Bretter genommen um die Gurte einzuklemmen und so die Tackerklammern zu entlasten.

Und Zack: Fertig ist der Stuhl. Wer mag kann noch beizen.

Polster

Natürlich darf das Polster nicht fehlen. Dazu habe ich Quadrate aus Schaumstoff ausgeschnitten und immer zwei Stück übereinander gelegt. Dann habe ich ein Schnittmuster abgeleitet und Bezüge genäht. Die Maße entsprechen natürlich der Sitzfläche.

Mit der Zeit sind aber beide Stühle kaputt gegangen. Der erste hat einen Kumpel mit ca. 100kg Lebendgewicht nicht standgehalten. Ich habe hier und da kleine Winkel angeschraubt um die Dübel zu unterstützen, aber das Holz eignet sich nicht optimal für einen Stuhl. Mittlerweile ist einer der beiden zu einem Tisch für die DIY Gartenbank geworden. Die Bretter des anderen Stuhls wurden zu einem kleinen Kräuterbeet umgenutzt.

Gallerie

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